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Von den vielen Bräuchen, die es ehemals in den Eifeldörfern gab, sind einige mit der Neuzeit (leider) verschwunden.
Die noch bei uns erhaltenen bzw. wiederbelebten möchten wir hier kurz vorstellen.
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Das "Klappern" ersetzt traditionell das Geläut der Kirchenglocken von Gründonnerstag bis Ostersonntag.
Ab Gründonnerstag geht die Dorfjugend dreimal täglich mit sog. "Raaßele" (Rasseln; hölzerne Geräte zum Krachmachen) durchs Dorf und verkündet die jeweilige Tageszeit. Morgens rufen sie "Bäätglóók" (hochdt.: "Bettglocke") , mittags "Mettdaach, Honnekraach, (iwwa) moa óss Uustadaach" (hochdt.: "Mittag, Hahnenschrei, (über-) morgen ist Ostertag") und abends wieder "Bäätglóóck" (hochdt.: "Bettglocke").
In der Osternacht bleibt die Dorfjugend wach und kündigt in den frühen Morgenstunden den Ostertag an. Dabei erschallt ihr Ruf so laut und so lange, bis sich einer der geweckten Dorfbewohner am Fenster bemerkbar macht.
Nach dem Oster-Hochamt zieht die Jugend dann abermals durchs Dorf, um ihren verdienten Lohn für's Klappern einzusammeln: Eier und Geld.
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Am ersten Mai - auch "Hexennacht" genannt - wird traditionell der Maibaum auf dem Dorfplatz aufgestellt.
Anschließend treibt die Dorfjugend in der Nacht Schabernack. Früher hieß dies z.B. Türen aushängen, Wagenräder aus den Achsen lösen oder ganze Wägen in andere Ortsteile ziehen und mit Mist beladen.
Diese Streiche sind mit den Jahren allerdings immer harmloser geworden.
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Der Brauch des "Hüttensonntags" geriet in Demerath seit den 70er Jahren in Vergessenheit. 2002 wurde er allerdings wieder zum Leben erweckt.
Am ersten Sonntag in der Fastenzeit wird im Dorf ein Hüttenfeuer inklusive Hüttenmann errichtet und entzündet. Der jüngst verheiratete Ehemann des Dorfes hat die Aufgabe, den Hüttenmann (Figur aus Stroh) zu binden. Unterdessen bereitet die Dorfjugend das Hüttenfeuer aus Reisigzweigen und kleinen Ästen vor. Nach Fertigstellung des Hüttenmannes wird dieser oben auf den Berg aus Zweigen gesetzt und alles zusammen entzündet. Beim ersten Klang der Abendglocke umkreist die Jugend den brennenden Reisighaufen und betet dabei den "Engel des Herrn". Wenn das Feuer stark heruntergebrannt ist, werden Fackeln angezündet und die Gemeinschaft macht sich hintereinander gehend auf den Weg vom Berg hinab zum Gemeindehaus.